Erfahrungsbericht von den Paragames Breda 2017 aus der Sicht von Jeanine Warszawski
Früher spielte ich Hockey, jetzt da ich im Rollstuhl sitze, musste ich dies zum Glück nicht aufgeben. Heute spiele ich Hockey im Rollstuhl. Seit fast einem Jahr bin ich nun schon dabei und meinen Bruder konnte ich auch fürs Rollstuhlhockey begeistern, obwohl mein Bruder nicht im Rollstuhl sitzt. Als dann die Sprache von dem Turnier in den Niederlanden, genauer gesagt in Breda war, waren wir beide sofort mit dabei.
Die nächsten Monate trainierten wir auf das Turnier hin. Am 21.06. fuhren wir beide mit vier weiteren Teamkameraden los nach Breda. Nach vier Stunden Autofahrt und einer Stärkungspause, kamen wir endlich im Hotel in Breda an. Nach Sichtung und Aufteilung der Zimmer, ruhten wir uns alle ein wenig aus, denn am nächsten Tag sollte das große Abenteuer beginnen: unser erstes Rollstuhlhockeyturnier.
Insgesamt neun Mannschaften nahmen am Turnier teil. Die weiteste Anreise hatte das Team aus Kanada. Neben den Kanadiern waren noch Tschechien, Polen, Holland, Schweiz, Schweden, Frankreich, Belgien und Deutschland mit dabei.
Das erste Spiel bestritten gleich die beiden Favoriten auf den Titel Schweden und Niederlande. Bei dem Profiniveau auf dem beide Mannschaften spielten, wurde mir allmählich klar das es langsam richtig ernst wird. Nach dem Spiel holten wir unsere Ausrüstung, also Rollstühle und Schläger in die Halle und spielten uns warm. Unser erster Gegner war Polen, leider verloren wir knapp. Am Ende erreichten wir einen erfolgreichen zehnten Platz. Aber das war nicht das Wichtigste. Viel wichtiger war der Spaß, der kulturelle Austausch und die gemeinsame Freude am Rollstuhlhockey.
Es wurde an zwei Tagen jeder gegen jeden gespielt. Am ersten Abend nach dem ersten Spieltag schauten wir geschlossen als Team zusammen Fußball, saßen nett beisammen und redeten viel über den vergangenen Turniertag. Am Freitag Abend war dann die offizielle Eröffnungsfeier, zu der die verschiedenen Sportarten der ParaGames Breda eingeladen wurden. Insgesamt wurden Wettkämpfe in 12 unterschiedlichen Sportarten ausgeübt. Rollhockey war eine davon. Samstagabend, nach packenden Halbfinalen und dem spannenden Finale, gab es eine große Abschlussfeier. Auch hier war der belegte Platz nebensächlich, alle Länder feierten zusammen das Ende des Turniers.
Am Sonntag fuhren wir alle körperlich völlig fertig, aber glücklich nach Hannover zurück. Die blauen Flecken werden wieder verschwinden, doch die Erinnerungen an dieses großartige Turnier werden für immer bleiben.